Donnerstag, 25. Februar 2010

Regelmäßig wurden die Verbrechen von Vorgesetzten vertuscht

Auf der Homepage des Branchenmedieums "Berliner Journalisten" hat Richard Schnabl am 23. Februar einen Kommentar geschrieben, der lesens- und nachdenkenswert ist (selbst für Katholiken). Überschrift: Kirchen: Komasaufen und Lüsternheit - wir teasern einen Ausschnitt an, Sie können hier online selbst weiterlesen.

"Bei den katholischen Horror-Priestern sollten aber andere Maßstäbe gelten. Da wird zwar auch
bedauert, es sollte aber auch bedacht werden, dass es sich bei sexuellen Übergriffen auf Kinder, Jugendliche und Schutzbefohlene um schwere Straftaten handelt (§174 StGB - Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen), Offizialdelikte, die außerdem über einen langen Zeitraum, in mehreren Einrichtungen der gleichen Organisation bundesweit begangen wurden. Regelmäßig wurden die Verbrechen von Vorgesetzten vertuscht (Papst Benedikt XVI. forderte 2001 als Kardinal von seinen Bischöfen Verschwiegenheit zu Pädophilie-Vorfällen in der Kirche), Strafverfolgungsbehörden nicht informiert und damit die Täter ermuntert, weitere Straftaten zu begehen. Ungünstig betrachtet entsprechen solche Vorgänge schwerer bandenmäßig organisierter Kriminalität, mit milderem Blick könnte man von Komplizenschaft und Behinderung der Justiz sprechen.

Wenn jetzt der Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz die Bundesjustizministerin angreift, scheint dieser den Ernst der Situation wohl nicht begriffen zu haben. Wer die Strafverfolgungsbehörden über Jahre nicht über schwere Straftaten, die intern bekannt waren informiert, hat schwere Schuld auf sich geladen. Rechtzeitiges Eingreifen der Polizei hätte weitere Taten verhindern können. Der Einwurf der Bundesjustizministerin, ” die Kirche müsste endlich konstruktiv mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten”, erscheint unter diesem Gesichtspunkt mehr als angemessen."

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